Prävention sexualisierter Gewalt
Leitbild
Unser Schutzkonzept
Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Dies verleiht uns Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt. Gewalt hat keinen Raum in unserer Gemeinde.
Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Diese werden, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit.
In unserem Verhaltenskodex, den alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschreiben, die mit vulnerablen Gruppen, insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig sind, wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird.
Auch im digitalen Raum
Verhaltenskodex
Digitale Räume, in all ihren verschiedenen Ausprägungen, sind in unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. Wir nutzen soziale Netzwerke, Messenger, Videokonferenzsysteme und viele weitere digitale Werkzeuge, um miteinander zu kommunizieren oder um uns virtuell zu treffen. Gleichzeitig wissen wir darum, dass mit ihrer Nutzung Risiken verbunden sind. So können digitale Räume für Cybergrooming, Cybermobbing oder verschiedene Formen von Übergriffen genutzt werden. Um diesen Risiken zu begegnen, uns für sichere digitale Räume einzusetzen und die uns anvertrauten Menschen zu schützen, vereinbaren wir für uns folgende Regelungen:
- Die Nummern von Teilnehmenden dürfen nicht ohne deren Einwilligung an andere weitergeleitet oder durch das Hinzufügen zu Gruppenkanälen mit anderen geteilt werden.
- Bei der Nutzung von Messengerdiensten und anderen digitalen Werkzeugen achten wir in der Kommunikation mit Schutzbefohlenen darauf, dass die Belange des Datenschutzes bedacht werden.
- Wir sind aktiv in der Administration unserer digitalen Kanäle, um Menschen vor belästigenden oder beleidigenden Kommentaren zu schützen.
- Für uns ist jede Form von digitaler Belästigung inakzeptabel. Sollte diese in unserem Einflussbereich stattfinden, bringen wir sie zur Sprache, dokumentieren sie und leiten konkrete Interventionsmaßnahmen ein.
- Teilnehmende und Mitarbeitende werden darüber aufgeklärt, dass sie sich jederzeit an die Ansprechpersonen des Dekanatsbezirks bzw. der Kirchengemeinde wenden können, wenn sie sich online belästigt oder bedroht fühlen.
- Mitarbeitende der Kirchengemeinde dürfen keinen privaten Kontakt zu Kindern oder Jugendlichen über private digitale Kanäle (z.B. Email, Social-Media-Plattformen) haben.
- Wir bieten in der digitalen Kommunikation oft mehrere Möglichkeiten an (z.B. Emailverteiler, Newsletter, Messenger), damit Teilnehmende und Mitarbeitende selbst entscheiden können, welche Wege sie nutzen wollen.
Wir nehmen Sie ernst!
Ansprechpersonen
Wir nehmen Ihre Rückmeldungen und Beschwerden ernst und gehen ihnen nach. Hierfür sind im Dekanatsbezirk Ingolstadt zwei Ansprechpersonen benannt, die Betroffenen als Erstkontaktmöglichkeit zur Verfügung stehen. Die Kontaktpersonen hören zu, helfen beim Einordnen des Geschehens und unterstützen ggfs. bei den nächsten Schritten. Sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie erhalten innerhalb von 48 Stunden eine Reaktion. Je nachdem, ob Sie lieber mit einem männlichen oder weiblichen Gegenüber sprechen wollen, erreichen Sie
Rückmeldungen und Beschwerden werden in St. Matthäus wahr- und ernst genommen. Um die Grundvoraussetzung für gelingende Rückmeldung zu schaffen, begegnen wir uns auf Augenhöhe und nehmen Beschwerden ernst. Wir bagatellisieren sie nicht, sondern gehen den Vorwürfen nach. Damit alle Menschen, die zu uns kommen die Möglichkeit der Beschwerde haben, stehen bei Veranstaltungen beispielsweise folgende Beschwerdemöglichkeiten zur Verfügung:
- Feedbackrunden am Ende von Veranstaltungen (für Kinder z.B. mit Smileys zur Bewertung oder als „Stimmungsbarometer“)
- Regelmäßige Feedbackrunden innerhalb bestehender Arbeitsbereiche
- Bekanntmachung Ansprechpersonen für sexualisierte Gewalt
- Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz der ELKB: https://whistleblowersoftware.com/secure/elkb
- Mitarbeitendenvertretung für Mitarbeitende
- Direkte schriftliche oder mündliche Beschwerden/Kontaktaufnahmen mit den Verantwortlichen des Dekanatsbezirks und der Kirchengemeinde werden zeitnah bearbeitet. Damit Hinweisgeber*innen oder Betroffene selbst wissen, dass ihre Beschwerden ernst genommen werden, kommunizieren wir die jeweiligen Rücklaufzeiten (bei den Ansprechpersonen 48 Stunden).
Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Katharina-von-Bora-Str. 7-13; 80 333 München; fachstellesg@elkb.de